Gender/ Sexuelle Orientierung
Das Demokratielabor 5 greift die Diskurse um geschlechtliche Vielfalt und die damit verbundenen jeweiligen Lebensentwürfe auf.
Geschlechterstereotype und Zuordnungen von sogenannten männlichen und weiblichen Verhaltensmustern bzw. Zuschreibungen sind in verschiedensten Bereichen der Gesellschaft tiefer verankert als vermutet. Im Bildungs- und Erziehungskontext der Schule sind diese bewussten oder manchmal auch unbewussten Zuschreibungen (z.B. „Du als Mädchen kannst Mathe nicht so gut.“ oder „So läuft doch kein Junge“) mitverantwortlich für die Entstehung von Geschlechterungleichheit (Gendergaps). Ein negatives Selbstbild mit entsprechenden niedrigeren Leistungen ist die Konsequenz. Studien belegen zudem, dass sich viele homo-, bi-, inter- und transsexuelle Schülerinnen und Schüler aber auch Lehrkräfte immer noch im Kontext Schule diskriminiert fühlen. Dies erschwert eine selbstbewusste Persönlichkeitsentwicklung sowie das angstfreie Lernen und Arbeiten in der Schule.
Im Sinne der Menschenrechtsbildung und der Geschlechtergerechtigkeit ist es wichtig im Unterricht traditionelle Geschlechterrollen und stereotype Vorstellungen von sexuellen und geschlechtlichen Identitäten zu reflektieren, diese in Frage zu stellen und auf Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ist es wichtig, mit allen Beteiligten, also Schüler*innen, Lehrkräften, Pädagog*innen, sonstigen in Schule Tätigen und Eltern, ein Schul- und Lernklima zu entwickeln, in dem Menschen sich trauen, sich zu outen und keine Person aufgrund der sexuellen Orientierung und/ oder Geschlechteridentität beleidigt und bedroht wird.
Die Abteilung Beratung - Vielfalt, Gesundheit und Prävention des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) beraten Sie telefonisch oder persönlich, zu konkreten Anliegen und zu geeigneten Kooperationspartnern. Falls Sie Fragen zum Thema Gender und sexuelle Orientierung im Unterricht haben. Hier finden Sie unsere Kontaktdaten. Wenn schulische Fachkräfte Interesse daran haben, das Angebot von den unten genannten außerschulischen Kooperationspartnern, die zu den Themen Gender und sexuelle Orientierung mit Schülerinnen und Schülern arbeiten, zu nutzen, können sich diese gerne an uns wenden. Wir prüfen mit Ihnen gemeinsam, wie diese Angebote in Ihre Schul- und Unterrichtsentwicklungsvorhaben integriert werden können.
Wie kommt Gender in die Bildungsarbeit?
Arbeit und Leben
Die gemeinnützige Organisation ARBEIT UND LEBEN bietet in ihrem umfangreichen Seminarprogramm für Jugendliche auch eine breitgefächerte Seminarreihe zum Thema Geschlechterverhältnisse an. So werden Fragen erörtert, die viele junge Menschen und auch Lehrpersonen bewegen; u.a: Wie finde ich mich zurecht in den Geschlechterwelten? Inwieweit hat sich die Stellung von Frauen heute verändert oder ist doch alles beim Alten geblieben? Was erwarten wir eigentlich aufgrund unserer Sozialisation von einer „richtigen“ Frau, einem „richtigen“ Mann? Wie gehen wir im Bildungskontext mit festgefahrenen Rollenklischees um? Welche gendergerechten Ausdrucksmöglichkeiten bietet uns Sprache? Das Seminarangebot richtet sich an junge Menschen zwischen 14-26 Jahren und kann in Absprache mit Lehrpersonen situationsgerecht gestaltet werden (siehe https://hamburg.arbeitundleben.de/pb/jugendbildung/jugendseminare).
- City Bound: Mission Impossible!?
Erkundungsseminar zu Geschlechterverhältnissen mit Kamera und Kletterseil - Let’s talk about sex!
Geschlechterverhältnisse zwischen Waschbrettbauch und Seidenhaut - Selber machen
Feminismus heute - Sprache, Macht, Vielfalt
Von Solidarität und Sternchen - Das kleine Geschlechter-1x1
Fake boys and fake girls - Arbeit ist nur das halbe Leben
Jungenarbeit und comMIT!ment
Das Projekt comMIT!ment sensibilisiert für die Notwendigkeit eines gleichberechtigten Zusammenlebens aller Geschlechter und setzt sich für den Abbau patriarchaler Strukturen und der damit verbundenen Gewalt ein. Es werden Jungen und junge Männer im Alter zwischen 16 und 27 als Peers, die auch in Schulklassen gehen, qualifiziert. Dort greifen sie die Themen Rassismus, Frauen- und Homosexuellenfeindlichkeit auf (siehe https://www.jungenarbeit.info/unsere-angebote/commitment
Vielfalt der sexuellen Orientierungen und Geschlechteridentitäten
Soorum/ Magnus Hirschfeld Centrum
Soorum/ Magnus Hirschfeld Centrum ist ein Aufklärungsprojekt zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt für Schulklassen und Jugendgruppen. Ein Team von lesbisch, schwul, bi, trans*, hetero-Jugendlichen und jungen Erwachsenen (zwischen 16 und 26 Jahre alt) bietet Workshops zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an, die sich in erster Linie an Schulklassen wenden. In der Regel finden diese Workshops in den Räumen des Magnus-Hirschfeld-Centrums statt und dauern ca. 3 Stunden. In einem geschützten Rahmen können die Jugendlichen sich mit den ehrenamtlichen Teamer_innen austauschen und auseinandersetzen. Das Magnus-Hirschfeld-Centrum (mhc) ist ein Beratungs-, Kommunikations-, Kultur- und Jugendzentrum für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans*-Menschen (siehe https://www.mhc-hh.de/qualifizierung-und-aufkl%C3%A4rung/soorum-aufkl%C3%A4rungsprojekt/)
Plietsch / AIDS-Hilfe
Plietsch ist ein ehrenamtliches Team der Aids-Hilfe Hamburg. Es fördert die Bildung und Aufklärung zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Vielfalt und arbeitet mit Schulklassen und anderen Jugendgruppen. In der direkten Begegnung erhalten die Teilnehmenden authentische Einblicke in vielfältige L(i)ebenswelten (siehe https://www.aidshilfe-hamburg.de/angebote-gruppen/youthwork/).
KWB-Projekt Peer4Queer
Dieses im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! durchgeführte Projekt wendet sich zum einen an lgbtiq*Jugendliche, die zur Unterstützung sich an Mentor*innen wenden können. Zum anderen werden an Schulen Jugendliche sowie Lehrkräfte, sonstige Pädagog*innen sowie Eltern unterstützt, die sich unabhängig von der eigenen sexuellen Orientierung und Geschlechteridentität für eine lgbtiq*freundliche Schule einsetzen wollen (siehe https://www.kwb.de/Projekte/Peer4Queer-100123).