Schulentwicklung im Startchancenprogramm
Das Referat Schulentwicklung im Startchancenprogramm (SiS, LIF 28) in der Abteilung Fortbildung des LI Hamburg begleitet, berät und unterstützt seit 2006 Schulen in sozial wenig privilegierten Lagen. Es hat seitdem die Unterstützungsansätze kontinuierlich weiterentwickelt und war zuletzt direkter Partner der Schulen im Programm „23+ Starke Schulen“. Seit dem 30. September 2024 begleitet LIF 28 die Schulen im Startchancenprogramm.
Das Startchancenprogramm fördert Kinder und Jugendliche, die erhebliche Schwierigkeiten haben, Kompetenzen zu erreichen, die für ihre gesellschaftliche Teilhabe und ihre Möglichkeiten der Mitgestaltung zentral sind. Zugleich richten sich die Maßnahmen des Programms an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, die diesen Kindern und Jugendlichen im schulischen und regionalen Kontext Anleitung, Hilfestellung und Lerngelegenheiten bieten, die eine Stärkung der basalen Kompetenzen versprechen.

Die institutionelle Ebene der Schule spielt dabei insofern eine Rolle, als sie Entwicklungsräume, -zeiten und
-gelegenheiten bietet, um bisherige Routinen aller Fachkräfte zu hinterfragen und gezielte Professionalisierungsprozesse zu ermöglichen. Diese können hinsichtlich Organisation und Entscheidungsfindung von einer externen Schulentwicklungs-
begleitung unterstützt werden, mit Blick auf Unterrichtsentwicklung und (fach-)didaktische Professionalisierung von didaktischen Trainerinnen und Trainern.
Schulentwicklungsbegleitung
Die mittel- und langfristige Zusammenarbeit mit einer Schulentwicklungsbegleitung bietet die Möglichkeit, schulinterne Entscheidungen, Prozesse und Entwicklungsvorhaben aus einer externen Perspektive betrachten, beraten und hinterfragen zu lassen – nicht aus Mangel an Wissen, sondern um mehr und andere Faktoren zu berücksichtigen, die Einfluss auf Entscheidungen und Prozesse haben können.
Schulentwicklungsbegleitung ermöglicht, Ziele und Erwartungen im Startchancenprogramm für die aktuelle Situation jeder Einzelschule zu konkretisieren und in vorhandene Strukturen einzubetten. Zugleich berät Schulentwicklungsbegleitung bei der Verknüpfung zukünftiger Unterstützungsmaßnahmen mit laufenden Prozessen und Vorhaben.
Schulentwicklungsbeleiterinnen und -begleiter beraten Schulleitungen, Leitungsgruppen, Funktionstragende wie Fachleitungen und andere Koordinationen mit Blick auf Gestaltungs- und Steuerungsfragen und schulische Kooperationen.
Didaktisches Training
Prozesse der Schulentwicklung lassen sich nicht von Fragen der Unterrichtsentwicklung trennen – letztlich richten sich alle Prozess-, Struktur- und Entwicklungsentscheidungen immer auch auf die Verbesserung des Lernens von Kindern und Jugendlichen. Allerdings ist Unterrichten ein komplexes Geschäft, das von vielen Faktoren und der sozialen Dynamik im Klassenraum geprägt ist. Didaktische Trainerinnen und Trainer bieten Lehrkräften und pädagogischem Personal – beratend, fortbildend, unterrichtsbegleitend – didaktische Modelle und Perspektiven auf Lehr-Lern-Situationen, mit deren Hilfe diese Komplexität besser bewältigt werden kann. Sie unterstützen den dialogischen Professionalisierungsprozess innerschulisch und schulübergreifend.

Zentrale Bezugspunkte im didaktischen Training sind das Verstehen fachlicher Zusammenhänge, das Hinterfragen, Vertiefen und Begreifen von komplexen Problemen sowie die denkende Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten, den sozialen Prozessen im Kontext von Schule und mit sich selbst.
Das didaktische Training bietet neben der Adaption und Einbettung künftiger Unterstützungsmaßnahmen im Kontext der Ziele des Startchancenprogramms auch Strategien und Begleitung hinsichtlich der konkreten Umsetzung solcher Maßnahmen, um die Wirksamkeit für den schrittweisen und erfolgreichen Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen.
Zusammenspiel von didaktischem Training und Schulentwicklungsbegleitung
Die Schulentwicklungsbegleitung und die didaktischen Trainerinnen und Trainer aus LIF 28 arbeiten eng zusammen – nicht arbeitsteilig, sondern aufeinander bezogen und mit einem gemeinsamen Bezugspunkt: gelingendes Lernen. In den meisten Fällen begleitet ein Tandem (didaktische Trainerin oder didaktischer Trainer und Schulentwicklungsbegleiterin oder -begleiter) eine Schule dabei, die Veränderungen umzusetzen, die sie formuliert hat.
Schnittstelle Startchancenprogramm und LI
Neben der unmittelbaren Begleitung der Startchancenschulen bildet das Referat LIF 28 die Schnittstelle der Kommunikation zwischen dem Startchancenprogramm bzw. dessen Programmleitung und dem LI Hamburg. Das Referat gewährleistet sowohl den regelhaften wechselseitigen Informationsfluss zwischen dem Startchancenprogramm und den Abteilungen des Landesinstituts als auch die interne Koordination von Unterstützungsleistungen für das Startchancenprogramm. Hinzu kommt der Anspruch an Kohärenz im Gesamtsystem, der sich auch an die Unterschiedlichkeit der Abteilungen und Referate im Landesinstitut selbst richtet.
Mehr Informationen zur Umsetzung des Startchancenprogramms in Hamburg