Frühe Bildung – Fundament für Chancengerechtigkeit
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit der zweiten VSK-Fachtagung am 13./14. September 2024 am LI Hamburg wollen wir an den Erfolg der ersten Tagung zur vorschulischen Bildung im Jahr 2022 anknüpfen.
Die Bedeutung der frühen Bildung tritt mehr und mehr in den Fokus. In einem Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz von 2022 mit dem Titel „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern“ heißt es: „Die ersten Jahre gelten als lern- und entwicklungsintensivste Phase des Lebens. Es bilden sich Unterschiede zwischen Kindern in ihren grundlegenden sprachlichen, mathematischen und sozial-emotionalen Kompetenzen heraus, die sich bereits beim Schuleintritt deutlich zeigen. Die Forschung der letzten Jahre hat hierbei gezeigt, dass sich diese Unterschiede oft über die weiteren Jahre forttragen. Kinder, die mit vergleichsweise geringen Kompetenzen in die Grundschule eintreten, holen diese Rückstände in der Regel nicht in den ersten Grundschuljahren auf. Es ist ebenso erwiesen, dass grundlegende sprachliche, mathematische und sozial-emotionale Kompetenzen in der frühen Kindheit effektiv gefördert werden können, so dass hierdurch der Grundstein für eine erfolgreiche schulische Karriere und gesellschaftliche Integration gelegt wird.“
Im Mittelpunkt steht die Förderung der sprachlichen, der mathematischen und der sozial-emotionalen Entwicklung bei einsprachig wie bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern. In der komplexen sprachlichen Entwicklung lassen sich bestimmte Phasen identifizieren, die grundlegend nicht nur für den Schriftspracherwerb, sondern für den gesamten Bildungsverlauf sind. Der Kompetenzerwerb in der Alltags-, Bildungs- und Fachsprache steht in engem Zusammenhang mit der kognitiven Entwicklung und dem Erwerb von Wissen. Kinder im Vorschulalter lernen besonders im Sprachhandeln und durch das reflektierende Gespräch zu gemachten Erfahrungen. Deshalb sollte jede Form des Lernens immer im Zusammenhang mit der Förderung sprachlicher Kompetenzen stehen –forschendes und kreativ-ästhetisches Lernen, das Lernen in Bewegung, die frühe mathematische Bildung oder das sozial-emotionale Lernen. Erfolgt dieses Zusammenspiel auf der Grundlage eines sprachsensiblen Unterrichts bereits in der frühen Bildung, kann Chancengerechtigkeit erreicht oder zumindest verbessert werden.
Wir wünschen uns, dass die Tagung mit neuen Impulsen zu einer guten Umsetzung dieser wichtigen Ziele vorschulischer Bildung beitragen kann, und hoffen, dass die Teilnehmenden dabei Freude und Motivation für ihre weitere Arbeit erfahren. Aus Anlass der Tagung wird es ab Anfang September 2024 im ersten Stock des LI-Hauptstandorts in der Felix-Dahn-Straße 3 eine Ausstellung von jungen Künstlerinnen und Künstlern aus dem VSK-Bereich geben.
Anmeldungen sind unter der TIS-Nr. 2411U1001 möglich oder für externe Gäste mithilfe des PDF-Formulars unter der E-Mail-Adresse tagungsmanagement@li.hamburg.de.
Ein besonderer Dank geht an das LI-Tagungsmanagement, das VSK-Team des LI, die Leitungen des Referats Sprachen, Hendrik Stammermann und Birte Priebe, an Melanie Bente (Sozialbehörde, SPFZ) sowie an alle unterstützenden Personen, ohne die eine solche Tagung nicht möglich wäre.
Ich wünsche Ihnen zwei anregende Tage und einen guten Austausch!
Birgit Bartram
Redaktion: Birgit Bartram, Birte Priebe, Hendrik Stammermann (LI Hamburg)