Quelle: LI Hamburg
Raus mit der Sprache
Draußenlernen im Deutschunterricht und in der Sprachförderung
Lernen findet überall statt – draußen wie drinnen. Wir lernen durch eigene Erfahrung. Besonders gut lernen wir, wenn wir emotional beteiligt sind und die Erfahrungen am eigenen Leib machen, also in sinnvollen Zusammenhängen mit den eigenen Sinnen wahrnehmen, die Sinneseindrücke verarbeiten und den Lerngegenstand so begreifen. Die dazugehörige Reflexion über die Eindrücke ermöglicht nicht nur ein Wissen über, sondern auch ein Verständnis des Lerngegenstands. Wenn diese Erkenntnisse aus der Lernforschung in der Schule umgesetzt werden, müssen den Lernenden die entsprechenden Sinneseindrücke in sinnvollen Zusammenhängen ermöglicht werden. Diese Handreichung zeigt eine Möglichkeit auf, dies für die durchgängige Sprachbildung sowie für die additive und die integrative Sprachförderung umzusetzen. Der Weg dahin führt nach draußen und zur Umsetzung des Konzepts des Draußenlernens.
In dieser Handreichung werden zunächst die zwei Bereiche Draußenlernen und Sprachlernen theoretisch beleuchtet und aufeinander bezogen. Exemplarisch wird aufgezeigt, wie das Konzept des Draußenlernens beim Sprachlernen angewendet werden kann. Es wird dabei auf eine einfache Umsetzbarkeit im Schulalltag Wert gelegt und von einer Gesamtgruppengröße zwischen acht (additive Sprachförderung) und 23 Schülerinnen und Schülern ausgegangen. Die in Kapitel 5 aufgezeigten Beispiele sollen einen einfachen Einstieg in das Draußenlernen ermöglichen und sind daher kleine Aufgaben, die auf dem Schulhof oder in der nahen Schulumgebung innerhalb kurzer Unterrichtszeit umsetzbar sind. Sie sind für die Klassenstufen 0 bis 6 geeignet und lassen sich auch für höhere Klassenstufen anpassen.