Häufige Fragen zu dem Programm Klimaschule
Häufig gestellte Fragen
Das Programm der Klimaschulen
1. Welche Gründe sprechen dafür Klimaschule zu werden?
- Das Thema Klimaschutz ist stets aktuell und zukunftsweisend. Schulen, die das Gütesiegel „Klimaschule“ tragen, werden in der Öffentlichkeit, insbesondere von Eltern, positiv wahrgenommen.
- Die Schule beteiligt sich aktiv am Klimaschutz, modernisiert unter Einbindung der Schülerschaft „ihre“ Schule und profiliert sich dadurch in der Hamburger Schullandschaft als zukunftsorientiert.
- Viele Unterrichtsinhalte können für Schülerinnen und Schüler abwechslungsreich gestaltet werden, wenn sie in das Themengebiet Klimaschutz eingebettet werden.
- Schulen, die im Klimaschutz aktiver werden, steigern ihre Prämie im Energieeinsparprogramm Energie-hoch-4.
- Die Potenziale verschiedener schulischer Handlungsfelder werden bei der Erstellung eines schulinternen Klimaschutzplanes systematisch untersucht.
- Bedingt durch die Terminierung der Maßnahmen im Klimaschutzplan, können Finanzierungen für investive Maßnahmen frühzeitig geplant und gesichert werden.
2. Welche Ziele verfolgt das Programm der Klimaschulen?
In Hamburg sollen möglichst viele Schulen motiviert werden, im Klimaschutz aktiv zu werden bzw. ihre bisherigen Klimaschutzaktivitäten zu intensivieren.
Zum einen sollen die Klimakompetenzen der Schulgemeinschaften gefördert und zum anderen die tatsächlichen CO2-Emissionen reduziert werden.
3. In welchen Bereichen arbeiten die Klimaschulen?
Vorrangig werden die Handlungsfelder Wärme, Strom, Abfall, Ernährung, Beschaffung und Mobilität betrachtet. Einerseits müssen bei der Erstellung eines Klimaschutzplanes aber nicht notwendigerweise alle Handlungsfelder berücksichtigt werden, andererseits steht es Schulen offen, weitere Bereiche in ihren Klimaschutzplan zu integrieren, z.B. Wasser, Globales Lernen oder Biodiversität.
4. Gibt es eine finanzielle Förderung für die Umsetzung eines Klimaschutzplanes?
Ja. In der Regel kann jede Klimaschule jährlich über 1000,- Euro verfügen, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Das Geld wird von der Leitstelle Klimaschutz (BUKEA) zur Verfügung gestellt.
5. Bekommen Klimaschulen eine Zuweisung von Funktionsstunden?
Nein, nicht mehr. Die Entlastung der Kolleginnen und Kollegen müssen schulintern vorgenommen werden.
Der Klimaschutzplan
6. Was ist ein Klimaschutzplan?
Ein Klimaschutzplan ist ein Instrument der Schulentwicklung, mit dem der Bereich Klimaschutz in einer Schule verankert werden kann. Er dient der Reduzierung der CO2 - Emissionen und der Erhöhung der Handlungskompetenzen der Schulgemeinschaft. Das Dokument enthält neben einer Präambel und erläuternden Texten im Kern eine Vielzahl von konkreten Klimaschutzmaßnahmen, die terminiert sind und für deren Federführung bei der Umsetzung eine Person bestimmt ist. Der Klimaschutzplan muss von der Schulkonferenz, dem höchsten Gremium einer Schule, verabschiedet werden.
7. Welche Qualitätsansprüche werden an die Schulen gestellt?
Die Schulen sollen bereit sein, an dem Ziel „Erstellung und Umsetzung eines Klimaschutzplans“ langfristig mitzuarbeiten. Bei erfolgreicher Teilnahme können sich die Schulen um die Auszeichnung mit dem LI-Gütesiegel „Klimaschule“ bewerben.
8. Wird der pädagogische Auftrag der Schule im Klimaschutzplan berücksichtigt?
Ja. Im Klimaschutzplan werden pädagogischen Ziele und Maßnahmen festgelegt. Diese sollen in der Regel schulintern verbindlich werden, z.B. durch die Aufnahme in Curricula und ins Leitbild der Schule.
9. Wird die Situation der einzelnen Schule berücksichtigt?
Ja. Die Beratung setzt an dem Punkt an, an dem die Schule momentan steht und berücksichtigt alle aktuell vorliegenden Gegebenheiten.
10. Wie kann die konkrete Reduktion des CO2-Ausstoßes ermittelt werden?
Für die CO2-Reduktionen in den Bereichen Strom, Heizenergie und Abfall kann auf die Energie-hoch-4-Daten zurückgegriffen werden. Daten in weiteren Bereichen, z.B. Mobilität oder Ernährung, müssen von der Schule ermittelt werden. Das Projektteam unterstützt dabei gerne.
11. Sollen die schulischen Klimaschutzaktivitäten in das private Alltagshandeln übertragen werden?
Ja, dies ist ein explizit gewünschtes Ziel. Schülerinnen und Schüler sollen motiviert und befähigt werden, ihr Klimaschutzwissen aus der Schule in den familiären Alltag zu übertragen und hiermit im Idealfall eine Vorbildfunktion zu übernehmen.
Unterstützungsangebote
12. Welche Informationsangebote gibt es neben der Internetseite noch?
Interessierte Kolleginnen und Kollegen können sich in den E-Mail-Verteiler für den „Newsletter Umwelt & Klima“ aufnehmen lassen. Außerdem kommen Vertreter der Klimaschulen jährlich viermal zu einem Netzwerktreffen zusammen. Interessierte Kolleginnen und Kollegen von Nicht-Klimaschulen sind zu diesen Treffen herzlich eingeladen.
13. Kommt eine Klimaberatungslehrkraft auch für Unterrichtssequenzen an die Schule?
Nein, in der Regel nicht. Das LI bietet aber Beratung zu diesem Thema an oder vermittelt (externe) Experten und Unterrichtsangebote. Spezielle Schülerinnen- und Schülerkurse werden z.B. in der Energiewerkstatt des Zentrums für Schulbiologie und Umwelterziehung (ZSU - momentan im Umbau) oder dem Gut Karlshöhe angeboten.
CO2-Emissionen
14. Wie groß ist der CO2-Ausstoß unserer Schule?
Den Wert für die CO2-Emissionen Ihrer Schule für die Bereiche Strom und Wärme finden Sie in ihrer Energie-hoch-4-Prämienberechnung. Weitere Werte für CO2- Emissionen Ihrer Schule liegen nicht vor, können aber errechnet bzw. geschätzt werden.
15. Können die CO2-Emissionen unserer Schule kompensiert werden?
Ja, Sie können z.B. durch Baumpflanzaktionen und Solarpatenschaften ausgeglichen werden. Es sollte jedoch stets das Prinzip „Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren“ beachtet werden. Die Kompensation steht also immer am Schluss.
16. Welche schulischen Maßnahmen sind besonders effektiv, um CO2 einzusparen?
Hohe Emissionen fallen in dem Bereich Wärme an. Durch Maßnahmen zur Veränderung des Nutzerverhaltens lassen sich hier 10 bis 20 Prozent einsparen, z.B. durch richtiges Lüften, Türen und Fenster im Winter nicht unnötig offen stehen lassen, Überprüfung der Heizungssteuerung etc.
Im Bereich Ernährung werden die Emissionen oft unterschätzt. Hier werden die Emissionen drastisch reduziert, wenn der Fleischkonsum vermindert und die Produktpalette auf regionale und saisonale Produkte sowie Bioprodukte umgestellt wird.
Strombezug der Hamburger Schulen
17. Kann eine Schule den Stromanbieter wechseln?
Nein. Der Strombezug aller öffentlichen Gebäude in Hamburg, also auch der Schulen, wird durch zentrale Ausschreibungen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) festgelegt.
18. Welchen Strom beziehen die Schulen?
Im Rahmen der Klimaschutzaktivitäten der FHH besteht die Vorgabe, dass der Strom atom- und kohlefrei erzeugt sein muss und der Stromanbieter nicht mit sogenannten RECS-Zertifikaten arbeitet. Aus diesem Grund wird der Strom direkt aus jungen Kraftwerken für erneuerbare Energien bezogen, ca. 1/3 Wasserkraft- und 2/3 Windkraftanlagen.