Bertini-Preis 2024
131 Jugendliche in Hamburg ausgezeichnet
Sich einmischen, wenn andere schweigen: Das ist das Motto des Bertini-Preises. Der Name des Preises geht auf den Roman "Die Bertinis" des Hamburger Schriftstellers Ralph Giordano zurück, der im Dezember 2014 verstorben ist.
Am 27.01.2024 wurde der Bertini-Preis zum 26. Mal an junge Menschen in Hamburg verliehen, die sich für Zivilcourage und gegen Ausgrenzung einsetzen. Zudem fördert der Preis Projekte, die Erinnerungsarbeit leisten und die Spuren vergangener Unmenschlichkeit in der Gegenwart sichtbar machen. Die Preisverleihung fand im Ernst Deutsch Theater statt und wurde von Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) und einer Festrede von Ruben Herzberg eröffnet.
In diesem Jahr zeichnete die Jury insgesamt 131 junge Menschen aus, die sich an folgenden Projekten beteiligt haben:
- Die Musik-Theater-Performance emPOWER der Otto-Hahn-Schule macht Alltagsdiskriminierung sichtbar.
- Die Landesjugendfeuerwehr Hamburg klärt in ihrem Bildungsprogramm Nationalsozialismus und dessen Folgen über die NS-Zeit auf und setzt sich mit der Frage auseinander, was heute in der Jugendfeuerwehr getan werden kann, um vor Rechtsextremismus zu schützen.
- Im Rahmen des internationalen Kunstprojekts Architecture of Hope gestalteten Schülerinnen und Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums gemeinsam mit jüdisch-israelischen und arabisch-israelischen Jugendlichen aus Rahat einen eindrucksvollen Begegnungsort.
- Die Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs 13 der Stadtteilschule Mümmelmannsberg werden für ihr Projekt Ich wandre durch Theresienstadt – Erinnern, um zu verhindern ausgezeichnet, das das Bewusstsein für Antisemitismus schärfen soll.
- Der Diversity-Rat der Heinrich-Hertz-Schule setzt sich aus Oberstufenschülerinnen und -schülern zusammen, die gemeinschaftlich daran arbeiten, ein inklusives Umfeld sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule zu fördern.
- Als Reaktion auf die im Oktober 2022 an das Schulgebäude gesprühten 106 Hakenkreuze haben zwei Schülerinnen des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums eine Demonstration gegen Rechts ins Leben gerufen.
Preis benannt nach einem Roman von Ralph Giordano
Ralph Giordano arbeitete mehr als 40 Jahre an dem Buch "Die Bertinis", in dem er das Schicksal seiner Familie in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert, das geprägt war von Ausgrenzung, Verfolgung und ständiger Angst. Giordano war Ehrenvorsitzender des Bertini-Preis e. V. und immer zuversichtlich, dass dieser seine Botschaft "Lasst euch nicht einschüchtern" weitertragen werde.
Ausschreibung zum Bertini-Preis
Die Ausschreibung zum Bertini-Preis richtet sich seit 1998 an alle jungen Hamburgerinnen und Hamburger ab 14 Jahren. Sie können sich einzeln, als Gruppe oder Schulklasse mit einem Projekt bewerben oder von anderen für ihr mutiges "Eintreten gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt von Menschen gegen Menschen in dieser Stadt" vorgeschlagen werden.
www.bertini-preis.de
Kontakt
Christoph Berens
kontakt@bertini-preis.de