Erinnern und Gedenken
Mit dem Demokratielabor 9 möchten wir auf Möglichkeiten der historisch-politischen Bildung in den Gedenkstätten in und um Hamburg aufmerksam machen.
Es ist nie unausweichlich - damals wie heute nicht. Erinnern heißt wachsam bleiben, Haltung zeigen und Geschichtsrevisionismus, Ausgrenzung und Hass konsequent entgegentreten.
Theodor W. Adorno sagte 1966: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“ … ist die Grundlage und doch muss sich auch das Erinnern und Gedenken anpassen, an veränderte Zielgruppen, an Schülerinnen und Schüler ohne oder einen anderen biografische Wurzeln zur NS Zeit, an ein Erinnern ohne Zeitzeugen, an ein erstarken rechtsextremer Parteien in Deutschland und in Europa. Ausgangspunkt ist und bleibt die Erinnerung, das Erkennen und das Engagement gegen jegliche Form der Ausgrenzung und antidemokratischer Strömungen.
Zu den Angeboten in diesem Demokratielabor gehören selbstverständlich die Besuche in naheliegenden Gedenkstätten KZ Gedenkstätte Neuengamme mit ihren jeweiligen Außenlagern, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, dem Denkort Bunker Valentin in Bremen und den Gedenkstätten in Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Hamburg
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Die KZ‑Gedenkstätte Neuengamme umfasst nahezu das gesamte historische Lagergelände in einer Größe von 57 Hektar. 17 Gebäude aus der Zeit des Konzentrationslagers sind erhalten. Damit ist sie eine der größten Gedenkstätten in Deutschland. Jährlich besuchen ca. 100.000 Menschen die Gedenkstätte. Fünf Ausstellungen vermitteln die Geschichte des Ortes. Die Haupttexte der Ausstellungen sind viersprachig auf deutsch, englisch, französisch und russisch. Die Gedenkstätte verfügt außerdem über ein wissenschaftliches Archiv, eine Bibliothek und ein Studienzentrum.
Pädagogische Angebote für Jugendliche sind abhängig von der Dauer und damit der Intensität des Gedenkstättenbesuches.
Als Grundangebot für Schulklassen empfehlen wir das dreistündige "Projekt": Gruppen erhalten eine Übersicht über die Geschichte des KZ Neuengamme und haben die Möglichkeit, die Hauptausstellung und das Gelände kennenzulernen.
- Rundgang (2 Stunden)
- Projekt (3 Stunden)
- Projekt plus (4 Stunden)
- Projekttag (5 Stunden)
- Studientag (6-7 Stunden)
- Mehrtagesprojekte
Projekttage an der Häftlingsgruppen und Häftlingsbiografien
- Kinder und Jugendliche im KZ
- Frauenspezifische Verfolgung und Überlebensstrategien
- Häftlingsalltag
- Selbstbehauptung, Kultur, Widerstand
- Leben nach dem Überleben
- Geschichte des Gedenkens
- Die Lager-SS und der Umgang mit den Tätern nach 1945
Weitere Gedenkstätten, Erinnerungsorte und Museen:
- Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V.
- Hannoversche Bahnhof
- Israelitische Töchterschule im Karo-Viertel
- Gedenkstätte Fuhlsbüttel
- Geschichtsort Stadthaus
- Hannoverscher Bahnhof
Stattreisen
Stattreisen Hamburg e.V. führt seit über 30 Jahren spezielle Stadtführungen für Schulklassen und Jugendgruppen durch.
- Hamburg im Nationalsozialismus Die braune Hansestadt
- Jüdisches Leben im Grindelviertel
- Jüdische Spuren in Altona
- Hafenrundfahrten
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Berlin
Mehrtägiges Programm für Berlinreisen:
- Geschichte in Bewegung
- Jüdisches Museum Berlin
- Denkmal für die ermordeten Juden Europas ink. Ausstellung
Polen
- Auschwitz
- Treblinka
- Sobibor
Fördermöglichkeiten für Fahrten zu Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus