Umwelterziehung und Klimaschutz

Mehrere Personen arbeiten mit Post-Its an einem Tisch.
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Handlungsfeld Unterricht

Der Unterricht im Aufgabengebiet Umwelterziehung fordert zur Eigeninitiative auf.

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Worum geht’s?

Klimawandel und Klimaschutz sind verbindliche Themenfelder im Unterricht an Hamburger Schulen. Dies gilt insbesondere für das Themengebiet Umwelterziehung und in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik für alle Schulformen und Klassenstufen. Sie sind an mehreren Stellen in den Rahmenplänen enthalten.

Kompetenzen

Klimathemen bieten Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten ihre sozialen und methodischen Kompetenzen sowie Selbstkompetenzen zu entwickeln und zu erweitern. Diese Kompetenzen gelten für alle Fächer im Hamburger Rahmenplan und beruhen auf dem Kompetenzkonzept der OECD (PDF).

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich dabei nicht nur Orientierungswissen zum Klimawandel sondern wenden dieses auch im Bereich Klimaschutz an.

Aufgabengebiete – Schwerpunkt Umwelterziehung

Der Unterricht im Aufgabengebiet Umwelterziehung fordert zur Eigeninitiative auf. Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Gestaltung ihrer Lernprozesse und der Reflexion der Lernergebnisse und der gewählten Lernwege unterstützt. Der Unterricht bietet Anlass, Lernstrategien zu entwickeln, Arbeitstechniken einzuüben, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und sich den Erfolg des eigenen Lernens und Engagements bewusst zu machen. Der Unterricht in den Aufgabengebieten bezieht – wo immer möglich – Eltern aktiv ein und stärkt Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern und Schule. Die Einteilung der zu erwerbenden Kompetenzen in die Kompetenzbereiche

  • Erkennen
  • Bewerten
  • Handeln

verdeutlicht unterschiedliche Schwerpunktsetzungen. Die einzelnen Kompetenzen der drei Bereiche ergänzen sich und werden im Lernprozess nicht isoliert erworben.

Beispiele für Grundschulen: Umwelt- und Klimaschutz in den verbindlichen Themenfeldern

Die Rahmenpläne nennen verbindliche Themenfelder innerhalb derer Grundschülerinnen und -schüler ihre Kompetenzen entwickeln können: unter anderem bei Experimenten, Umwelterkundungen, Expertenbefragungen sowie bei der Reflexion bewusster, klimaschonender Verhaltensweisen.

Verbindliche Themenfelder sind beispielsweise

  • Abfallvermeidung und -verminderung 
  • Wasserreinhaltung und Gewässerschutz
  • Klimawandel und Klimaschutz
  • Energienutzung und Energiesparen
  • Artenschutz und Schutz von Ökosystemen

In der Grundschule sind Umweltthemen oft selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts. Die Herausforderung für das Kollegium ist, die bewährten Umweltthemen um Klimaschutzaspekte zu erweitern, die einzelnen Themen zu verknüpfen und in einem Curriculum zu verankern.

Beispiele für die Sekundarstufe I: Klimathemen in Bildungsplänen und Lernbereichen

Stadtteilschulen und Gymnasien sind sehr unterschiedlich aufgestellt.

Die Gymnasien orientieren sich an Bildungsplänen, während die Stadtteilschulen mit Lernbereichen arbeiten. An den Gymnasien orientieren sich die Bildungspläne an den einzelnen Fächern, bieten den Schulen aber innerhalb der verbindlichen Inhalte große Spielräume, klimarelevante Themen zu integrieren. Verbindlich vorgegeben ist zum Beispiel der Unterrichtsinhalt „Lebensräume“, unter anderem mit den Schwerpunkten „Klimaveränderung und Klimaschutz“. Dabei bildet die Liste der verbindlichen Inhalte keine Unterrichtsinhalte ab und es gibt auch keine zeitlichen Vorgaben für die Behandlung der Themen.

Reihen folge und Zeitbudget für die Behandlung einzelner Themen ergeben sich aus didaktischen Überlegungen eines schuleigenen Curriculums.

Beispiele für Ansatzpunkte in den naturwissenschaftlichen Fächern am Gymnasium könnten sein:

Chemie: Die verbindlichen Inhalte „Alkane und Alkloide“ und „Kunststoffe als makromolekulare Substanzen“ können im Kontext von fossilen und nachwachsenden Rohstoffen oder im Rahmen von Müllvermeidung und Recycling behandelt werden.

Physik: Die Mindestanforderung „Energie“ aus dem Rahmenplan wird aufgegriffen. Schülerinnen und Schüler formulieren und bewerten Energiespartipps für Schule und/oder Alltag, sie erläutern den Klimawandel anhand des Treibhauseffekts, sie berechnen Energiekosten und nennen Energieeinsparmöglichkeiten.

Die Stadtteilschule hat die Aufgabe, in ihrem schulinternen Curriculum festzulegen, wie der Lernbereich „Naturwissenschaft und Technik“ im Rahmen der Fächer, im Unterricht und in den Aufgabengebieten umgesetzt werden soll. Die Schule trifft eine Entscheidung über die Organisation des Unterrichts:

  • Wie viele Stunden werden über die Mindeststundenzahl hinaus zugeordnet?
  • In welchen Organisationsstrukturen und in welcher Reihenfolge können die Kompetenzen erworben werden?
  • In welchen Kontexten wird gelernt und welche Fachperspektiven können dabei berücksichtigt werden?

Beispiele für die Sekundarstufe II: Klimathemen in den Profiloberstufen

In Hamburg haben bereits viele Schulen Oberstufenprofile im Kontext von Klimathemen entwickelt. So arbeitet die Nelson-Mandela-Schule nach dem Profil „Nachhaltigkeit“. Der Titel von Al Gores Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ ist Motto für das Profil: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Soziales) werden aus der Sicht der drei Fächer Chemie, Biologie und PGW betrachtet.

Die Stadtteilschule Walddörfer entwickelte das Profil „System Mensch-Erde“. Hier gilt es, die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung kennenzulernen. Dabei verstehen die Lernenden die Folgen, die sich aus der globalen Erwärmung ergeben. Schließlich sollen die Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft haben, Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen durchzuführen.

In Schulen, die keine speziellen Klimaschutzprofile anbieten, können diese Themen in einzelnen Fächern der Oberstufe bearbeitet werden.

Beispiele für die beruflichen Schulen

Berufsbildende Schulen sollen im berufsübergreifenden und soweit möglich im berufsbezogenen Unterricht auf Kernprobleme unserer Zeit eingehen. Bildungspläne und schulische Curricula lassen entsprechende Gestaltungsfreiräume. Die im Fach „Wirtschaft und Gesellschaft“ und in den nach Lernfeldern strukturierten Curricula der jeweiligen Berufszweige festgelegten Unterrichtsziele und -inhalte sind oft anschlussfähig an nachhaltigkeits- und klimaschutzrelevante Themen.

Auf dieser curricularen Grundlage erwerben die Auszubildenden eine sinnvoll erweiterte berufliche Handlungskompetenz. Im Sinne von Klimaschutzpartnerschaften sind vielfältige Kooperationsformen mit außerbetrieblichen Ausbildungsträgern, Kammern, Interessenverbänden, Gewerkschaften, Vereinen, Kirchen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) etc. denkbar. Idealerweise wird der Unterricht projektorientiert gestaltet. Für den Stellenwert der Klimaschutzthemen ist es wichtig, die Prüfungsaufgaben stärker in Richtung auf Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutzthemen zu beziehen.

Was kann die Schulgemeinschaft tun?

Das Kollegium kann im bestehenden Schulalltag Anknüpfungspunkte für den Klimaschutz finden und hierauf aufbauen. Der Start fällt leichter, wenn dies in einer Lehrerkonferenz aufgegriffen wird. Im Praxisleitfaden Klimaschule werden ab Seite 104 (PDF 2,6 MB) zwei Werkstattmethoden vorgestellt, die dabei helfen können, Klimathemen im Unterricht sowie bei Schulaktionen und -projekten aufzugreifen.


Ergänzende Werkzeuge

3.01c_Checkliste_Bestandsaufnahme_Aktionen.docx

6.01_Internet_Linkliste_Unterricht.pdf

6.02_Klimacurriculum_GymnasiumOberalster.pdf

6.03_Klima_Literaturhinweise_Grundschule.pdf

6.04_Klima_Literaturhinweise_Sek I.pdf

6.05_Klima_Literaturhinweise_Sek II.pdf

6.06_Medienliste_Klima.pdf

Der Text ist ein Auszug aus dem Praxisleitfaden Klimaschulen. Umfassende Informationen zum Handlungsfeld Unterricht mit vielen Praxisbeispielen und Hintergrundinformationen finden Sie hier (PDF Textauszug Unterricht Praxisleitfaden, 2,6 MB)

Zur Bestellung des Ordners Praxisleitfaden Klimaschule und bei Fragen wenden Sie sich gerne an

Björn von Kleist, Beratung Klimaschulen

bjoern.vonkleist@li.hamburg.de